Es ist schon erstaunlich, welches Wissen über die Abläufe bei Kaufentscheidungen in unserem Gehirn seit mehr als 15 Jahren bekannt ist. Noch erstaunlicher ist allerdings, dass die Erkenntnisse der Neuropsychologie bzw. des daraus resultierenden Neuromarketings in vielen Branchen einfach links liegen gelassen werden. So als könnte man die Vorgänge in unserem Gehirn bei Kaufentscheidungen ungeschehen machen, wenn man sie nur lange genug ignoriert. Große Konzerne sind sich des Potenzials dieses Wissens natürlich längst bewusst und agieren auch bereitst dementsprechend, um ihre Produkte mit den passenden Emotionen zu verknüpfen.

Bilder und Videos erfüllen die selbe Trägerfunktion für Emotionen wie das Hämoglobin im Blut, das Transportmittel für den Sauerstoff ist.

Im Bereich der kleinen und mittleren Betriebe zeigt sich hier eine gewisse Beratungsresistenz, wenn es um den Einsatz von Emotionen im Bereich Marketing und Verkauf geht – da bleibt man doch ehertraditionell bei Zahlen, Daten und Fakten als Verkaufsargumente. Oft höre ich den Einwand “meine Produkte eignen sich ja nicht für Emotionalisierungen“. Wie falsch diese Aussage ist, zeigt uns der weltweit bekannte Hersteller einfacher, zuckerhältiger Brausewasser-Dosen seit 2 Jahrzehnten mit einem Marketing, das ausnahmslos auf dem Transport von Emotionen in Form von Bildern und Videos beruht. Bilder und Videos erfüllen hier die selbe Trägerfunktion für Emotionen wie das Hämoglobin im Blut, das Transportmittel für den Sauerstoff ist.

Bilder, ob nun statisch oder bewegt, werden in unserem Unterbewusstsein ohne unsere aktive Kontrolle aufgenommen und gespeichert. Im Augenblick der Kaufentscheidung sind diese Bilder viel schneller parat, als das Ergebnis unseres relativ langsamen, logischen Denkprozesses. Aus diesem Grund werden “kleine und eher unbedeutende” Entscheidungen völlig alleine vom Unterbewusstsein getroffen (wir sind da einfach zu bequem zum Denken, weil es ja um wenig geht und denken tatsächlich gemessen anstrengend ist). Bei großen und bedeutenden Entscheidungen steht das Limbische System (emotionales Zentrum im Gehirn) ebenfalls sofort (in 300 Millisekunden!) mit einem Entscheidungsvorschlag parat. Fast immer werden gewichtige Entscheidung ebenfalls gemäß diesem Vorschlag vom Emotionszentrum getroffen, unser logisches “Denk-Hirn” bastelt dann im Nachhinein eine schlüssige Argumentation dazu, warum diese Entscheidung die richtige war. Dies erscheint uns als gültige These doch etwas zu gewagt zu sein, aber versuchen Sie bei sich selbst einige Entscheidungen in der jüngeren Vergangenheit zu analysieren – war es nicht doch so?

Übrigens: Emotional begründete Entscheidungen sind nicht beschränkt auf private Entscheidungen im Consumer-Bereich, auch alle Entscheidungen im Businessbereich beruhen genau auf den selben Vorgängen. Der Satz “im Berufsleben kenne ich keine Emotionen, da wird nur nach Zahlen, Daten und Fakten entschieden” scheint seit den Erkenntnissen des aktuellen Neuromarketings also mehr als überholt zu sein. Auch hier könnten Sie jetzt kurz anhand einiger vergangener Entscheidungen innere Rückschau halten.

Aufgrund dieser aktuellen Erkenntnisse des Neuromarketings, kombiniert mit den vielfältigen und nahezu kostenlosen Möglichkeiten der Verteilung digitaler Bilder und Videos seiner Produkte rund um die Welt mittels Website, Facebook, Twitter, Instagram, Pinterest, Youtube, Vimeo & Co. ist es verständlich, warum Bilder und vor allem Videos zum “Hämoglobin des Marketings” werden, um Emotionen zielgerichtet zum Limbischen System des Betrachters zu transportieren. Aus diesem Grund beschäftigen wir uns bei FILMKRAFT.att sehr intensiv mit der optimalen bildlichen Darstellung von Produkten und Leistungen unserer Kunden. Sehr erfolgreiche Beispiele können wir z.B. aus der Baubranche vorweisen, wo einige Unternehmen diesen Weg der optimierten bildlichen Produktdarstellung konsequent mit uns gegangen sind – und dabei ihr Geschäft messbar positiver als der Branchenschnitt entwickeln konnten (siehe www.austbau.at, www.dasch.at, www.jaegerbau.co.at, www.schoell-bau.at, www.wunschhaus.at).

Wenn Sie etwas ausführlicher wissen möchten, was im Gehirn vor und bei Kaufentscheidungen vor sich geht, der findet unter diesem Link einen sehr übersichtlichen Einstieg in das Thema Neuropsychologie bzw. Neuromarketing.

Johann Theo Hörner CMC, Management Consultant, Fotograf und Filmemacher bei DP-Mediendesign / FILMKRAFT.at
www.filmkraft.at, www.dp-mediendesign.at